Holger Stark

Workshop B2: Verdachtsberichtstattung, Aufklärung oder Rufmord?
Freitag, 15. September: 12:00 - 13:30 Uhr

(mit Stefan Niggemeier, Ann-Katrin Müller und Jost Müller-Neuhof)

Die Verdachtsberichterstattung zum Thema #MeToo sei „in jüngster Zeit völlig aus dem Ruder gelaufen“, behaupten die Rechtsanwälte Christian Schertz und Simon Bergmann, die mehrere Betroffene vertreten. Um Klicks und Auflage zu machen, ignorierten die Medien „zunehmend“ die rechtlichen Vorgaben. Tatsache ist, dass prominente Fälle immer wieder für gewaltige Aufmerksamkeit sorgen - und in der Folge für langjährige rechtliche Auseinandersetzungen. Was läuft wirklich aus dem Ruder? Was muss an die Öffentlichkeit? Wie gelingt die Gratwanderung zwischen Aufklärung und Vorverurteilung? Welche Gerichtsentscheidungen behindern die Berichterstattung? Ist die „Unschuldsvermutung“ bei maximaler Schlagzeilengröße nur eine Behauptung?

Vita

Von 1989 bis 1991 absolvierte Holger Stark eine Ausbildung an der Deutschen Journalistenschule in München und der Berliner Journalisten-Schule in Berlin. Im Anschluss ging Stark von 1991 bis 1993 als Redakteur zur Berliner Zeitung. Von 1993 bis 1998 studierte er Politikwissenschaft am Otto-Suhr-Institut der Freien Universität Berlin und machte seinen Abschluss als Diplom-Politologe. Neben dem Studium arbeitete er als freier Redakteur und Reporter für den Ostdeutschen Rundfunk Brandenburg und bei Radio Fritz in Babelsberg. Von 1999 bis 2001 war Stark Redakteur beim Berliner Tagesspiegel. Im Mai 2001 wechselte er als Korrespondent zum Nachrichtenmagazin Der Spiegel. 2006 wurde er stellvertretender Leiter des Deutschland-Ressorts, 2010 dessen Leiter. 2013 ging er in die USA. Ab Juni 2013 arbeitete Stark als Korrespondent des Spiegel in Washington, D.C. Ende Januar 2017 wechselte er zur Wochenzeitung DIE ZEIT, wo er als Mitglied der Chefredaktion für den Bereich Investigative Recherche zuständig ist. Seit Februar 2020 ist Holger Stark stellvertretender Chefredakteur der ZEIT.