Cordt Schnibben

Workshop B2: Warum zu viel Haltung in Reportagen schadet
Samstag, 30. Oktober 2021: 12:15 -13:45 Uhr

(mit Verena Hasel)

Der Vertrauensverlust den Medien gegenüber liegt auch daran, dass wir Journalisten und Journalistinnen Nachricht und Meinung nicht sauber genug trennen. Gerade deutsche Reportagen sind oftmals voller Wertungen. Manchmal sind diese unbewusst und manchmal ganz offensichtlich. Etliche politische Reportagen sind voller kommentierenden Passagen, in denen Journalisten Politikern offenbar erklären wollen, wie sie einen besseren Job machen könnten. Doch so etwas gehört auf die Meinungsseite. Das Problem beschränkt sich aber nicht nur auf politische Reportagen. „Show, don’t tell“ lautet eine der wichtigsten dramaturgischen Regeln, die deutsche Journalisten und Journalistinnen regelmäßig vergessen, wenn sie in ihren Reportagen zu stark beurteilen, sich oft, ohne es zu merken, auf eine Seite schlagen und den Leser dadurch belehren. Wie man es besser machen kann, davon will Verena Friederike Hasel gern erzählen.

Workshop C3: Wie du mit 33 Fragen deinen Text röntgen kannst
Samstag, 30. Oktober 2021: 15:00 - 16:30 Uhr

Du hast einen Text fertig und bist unsicher. Du gehörst nicht zu denen, die sowieso alles toll finden, was Du schreibst. Cordt Schnibben, langjähriger Ressortleiter beim SPIEGEL, hat ein System entwickelt, wie Du eigene Texte beurteilen kannst, als wärst Du Dein eigener Ressortleiter. Schick einen Text und lass es Dir zeigen.

Vita

Cordt Schnibben hat Wirtschaftswissenschaften studiert, arbeitete eine Zeit lang als Werbetexter, bevor er die Henri-Nannen-Schule absolvierte. Im Jahr 1984 fing er als Redakteur bei der "Zeit" an. 1989 wechselte er zum "Spiegel", für den er als Reporter um die Welt zog, das Monatsmagazin "Spiegel Reporter" und danach das Gesellschafts-Ressort leitete. Er entwickelte die App des Magazins und für die Redaktion viele neue digitale, multimediale Erzählformen. Schnibben wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, unter anderem mit dem Theodor-Wolff-Preis, dem Egon-Erwin-Kisch-Preis, dem Henri-Nannen-Preis, dem Deutschen Fernsehspielpreis und zweimal mit dem Adolf-Grimme-Preis. Er ist Autor und Herausgeber mehrerer Sachbücher. 2007 gründete er gemeinsam mit Stephan Lebert und Ariel Hauptmeier das Reporter-Forum, 2008 den Deutschen Reporterpreis und 2018 zusammen mit David Schraven die Online-Journalistenschule „Reporterfabrik“ und die Lernplattform „Bürgerakademie für Kommunikation“.