Ausschreibung: Deutscher Reporter:innen-Preis 2021

Am Montag, 6. Dezember, wird der Deutsche Reporter:innen-Preis 2021 vergeben.

Mit dem Reporter:innen-Preis sollen herausragende Reportagen, Interviews und Essays ausgezeichnet, sollen vorbildliche Texte, Podcasts, Multimedia-Arbeiten zur Diskussion gestellt werden.

Diese Diskussion ist der eigentliche Sinn des Reporter:innen-Preises, weil wir glauben, dass das gute Beispiel der beste Weg ist zu besserem Journalismus - und zu Zeitungen, Zeitschriften und Websites, die so viele Leserinnen und Leser finden wie sie verdienen.

 

Einsendeschluss ist Freitag, 1. Oktober 2021, 23 Uhr.

 

Bitte reicht eure Arbeiten ein über das Formular auf reporterpreis.de.

Wie im Vorjahr:

  • kann jede Journalistin, jeder Journalist pro Kategorie einmal gewinnen. Ausgenommen davon sind Teams, in denen vier oder mehr Kolleg:innen zusammengearbeitet haben.
  • verlangen wir ein Making-of, in dem der Rechercheweg offengelegt wird. Kontaktadressen von Protagonisten müssen nicht beigefügt werden, aber es kann sein, dass unser Dokumentar danach fragt. Die nominierten Arbeiten werden stichprobenartig, die prämierten Arbeiten vollständig überprüft.
  • wird der Reporter:innen-Preis in 12 Kategorien vergeben. Neu seit 2020: Bester erzählender Podcast.

Für den Reporter:innen-Preis können alle deutschsprachigen journalistischen Texte und Web-Projekte eingereicht werden, die zwischen dem 1. Oktober 2020 und dem 30. September 2021 in Tages- und Wochenzeitungen, in Magazinen und auf Websites veröffentlicht wurden. Zweitveröffentlichungen, Übersetzungen, Buchveröffentlichungen und Manuskripte sind ausgeschlossen. Jeder Beitrag kann nur in einer Kategorie eingereicht werden.

 

2021 wird der Reporter:innen-Preis in 12 Kategorien verliehen:

 

Bester Podcast

Der erzählende Podcast hat sich eigene als Gattung etabliert, am Markt und im Journalismus. Gesucht werden Produktionen, die relevante Stories so plastisch und fesseld erzählen, dass sie das Publikum zum Dranbleiben geradezu zwingen; Podcasts, die ein Thema vom Hören her denken und Inhalt und Effekt sorgfältig ausbalancieren; die vom Radio lernen und sich vom Radio emanzipieren; die den Sog seriellen Erzählens nutzen und dennoch keine Episode zu lang sind.


Beste Reportage

In den Redaktionen von Zeitungen und Zeitschriften wird der Platz und der Spielraum von Reporter:innen beschnitten, der Preis für die beste Reportage des Jahres soll Ansporn sein, die große Reportage zu recherchieren und zu schreiben, immer wieder neue Geschichten zu entdecken und sie auf ungewöhnliche Art zu erzählen.


Beste Freie Reporterin / Bester Freier Reporter

Immer mehr Kollegen arbeiten nicht mehr in Redaktionen, der wirtschaftliche Druck hat viele Medienhäuser veranlasst, kostenaufwendige journalistische Formen auf freie Autor:innen auszulagern. Sie tragen nun das Risiko aufwändiger Recherche und akribischer Textarbeit. Sie wollen wir mit dieser Auszeichnung ermuntern, weiter an Texten zu arbeiten, die ihnen wichtig sind, auch wenn sie sich vielleicht nicht mehr rechnen.


Beste Kulturreportage

In deutschen Feuilletons wird viel besprochen, gedacht, erörtert, verworfen, die Rezension ist die beherrschende Stilform. Selten wird erzählt, wird die Entstehung kultureller Leistungen in Augenschein genommen, werden Künstlerinnen, Orchester, VR-Gamer über einen längeren Zeitraum begleitet. Ausgezeichnet werden soll die beste Reportage über klassische Künste oder neueste Kultur, von Bildhauerei bis Graffiti, von Kammermusik bis Deutschrap.


Beste Investigation

Die Recherche ist der Anfang jeder guten Story, nur was neu ist, nur was stimmt kann begeistern. In jedem Jahr gibt es Enthüllungen, die mehr sind als Stories, sie überragen, weil sie die Wirklichkeit nicht nur beschreiben, sondern verändern.


Datenjournalismus

Die Datenmenge in der Welt nimmt unaufhörlich zu, immer mehr Lebensbereiche werden vermessen und erfasst. Aufgabe von Datenjournalisten ist es, relevante Daten zu finden, technisch zu bereinigen und geschickt zu analysieren. Oftmals arbeiten sie in gemischten Teams, erzählen gemeinsam mit Programmiererinnen, Designern und versierten Reportern datengestützte Stories, die gesellschaftliche Verhältnisse in einem anderen Licht erscheinen lassen.


Beste Wissenschaftsreportage

Die neuesten, oft abstrakten Erkenntnisse der Natur- und Gesellschaftswissenschaften einem breiten Publikum so zu vermitteln, dass es sich gleichermaßen unterhalten wie informiert fühlt, Betrüger im Forscherkittel durch aufwändige Recherchen zu entlarven, Debatten und Streit in Unis und Laboren transparent zu machen - das ist beispielhaft guter Wissenschaftsjournalismus, den wir mit einem eigenen Preis würdigen wollen.   


Beste Lokalreportage

Reporter:innen in kleinen Redaktionen arbeiten unter erschwerten Bedingungen, sie stehen unter Zeit-, Platz- und Kostendruck, sie müssen sich ihre Reportagen erkämpfen gegen widrige Umstände. Umso bemerkenswerter ist die Qualität vieler dieser Texte, umso mehr Respekt verdienen all jene Kolleg:innen, die nicht nur ihre Seiten zusammenzimmern, sondern sich ins Handgemenge begeben, in die Welt ihrer Leser und zurückkommen mit erzählenswerten Geschichten.


Bester Essay

Bisweilen ist die Reportage eine zu szenische, zu gedankenarme journalistische Form, um die Gegenwart zu deuten. Zunehmend schreiben Autor:innen deshalb essayistische Reportagen, Texte, die in der Wirklichkeit beginnen, aber dann dem Gedanken, der Reflexion, nicht der Beschreibung folgen. So entstehen beispielhaft kluge Texte, die weniger Reportage sind, mehr Essay - und es verdienen, mit einem eigenen Preis gewürdigt zu werden.


Bestes Interview

Reporter:innen haben neue Spielarten des Interviews entwickelt. Sie pflegen wieder das lange Gespräch, kommentieren die Antworten des Gesprächspartners, kombinieren erzählerische Passagen mit Interview-Teilen. Und fragen bei alldem so geschickt und präzise nach, dass sie einen Menschen, und sei er noch so prominent, auf ganz neue Weise porträtieren.


Multimedia

Neueste Web-Stories kombinieren Text, Bild, Tonspuren, Videosequenzen, sie lassen sich interaktiv steuern oder nonlinear erleben. Nicht selten sprengen die Arbeiten dabei die klassischen Genre-Konventionen und binden die Zuschauer:innen auf ganz neue Weisen ein. In dieser Kategorie können auch Podcasts eingereicht werden. Auch darin loten Journalist:innen zunehmend aus, wie sich spannende Stoffe neu erzählen lassen - und nutzen den Sog, den Serien entfalten können


Beste Sportreportage

Sportreporterinnen gehen durch eine besonders harte Schule. Der Zeitdruck und die Konkurrenz durchs Fernsehen haben ihre Fähigkeit zur originellen Themensuche, zur präzisen Recherche, zur packenden, anschaulichen Sprache geschärft - Qualitäten, die sich exemplarisch wiederfinden sollten in jener Sportreportage, die mit dem Reporter:innen-Preis geehrt wird.