Workshop F5: Wann war ich zu nah an einer Recherche und was habe ich daraus gelernt? (Unter Drei)
Samstag, 14. September: 13:00 - 14:30 Uhr
(Vertraulich: In diesem geschützten Raum könnt ihr eure Erfahrungen teilen)
Nähe ist für Reporter:innen notwendig, kann aber problematisch sein. Wenn uns persönliche Geschichten und Schicksale unserer Protagonist:innen nicht mehr loslassen. Wenn Protagonist:innen auch nach einer Recherche weiter den Kontakt suchen, uns nicht in Ruhe lassen. Wenn wir mittendrin sind und unmittelbar Zeug:innen eines dramatischen, vielleicht sogar traumatischen Ereignisses werden. Wenn körperliche Nähe unangenehmen oder sogar gefährlich wird. Wenn emotionale Nähe unseren Blick auf den Gegenstand der Berichterstattung trübt. Wir möchten "unter drei" mit euch diskutieren, wie uns Recherchen berühren und belasten und wie wir am besten damit umgehen können. Wir freuen uns, wenn ihr eigene Erfahrungen mitbringt und teilt, macht das aber nur, wenn ihr euch damit auch gut fühlt.
Malte Werner kann als gelernter Agenturjournalist (fast) jede Geschichte in zehn Zeilen erzählen. Als freier Reporter lernte er aber schnell, die lange Form zu schätzen. Das erklärt vielleicht auch, warum seine Doktorarbeit immer länger wird. Heute leitet er bei Netzwerk Recherche die "Helpline" für mental belastete Journalist:innen und erfoscht den gemeinwohlorientierten Journalismus in Europa.